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Unter meiner Haut - Mostafas Migrationsgeschichte

 

"Mein Name ist Issam Mostafa und ich bin ein kurdisch-syrischer Bürger. Ich bin verheiratet und haben zwei Kinder, ein Mädchen und einen Jungen. Im Folgenden erzähle ich euch meine tragische Geschichte, die ich im Syrischen Bürgerkrieg erlebte.
Am Anfang der Krise wohnte ich mit meiner Familie in Damaskus. Nachdem der Krieg Damaskus erreichte und sich die Lage verschlechterte, entschlossen wir uns nach Aleppo aufzubrechen. Dort wohnten wir vorübergehend bei meinen Eltern.
Ich suchte nach irgendeiner Arbeit, um meine Familie über Wasser zu halten, aber leider erfolglos. Außerdem wurde die Lage immer schlechter und wäre ich da länger geblieben, müsste ich zwangsweise entweder zur Armee oder für die Rebellen kämpfen. Daher bin ich erstmal alleine in die Türkei geflohen um einen Job und eine Wohnung zu sichern, damit ich meine Familie nachholen kann.

 

Wir Kurden sind ein unterdrücktes Volk, deswegen lehnte ich die Idee ab, für das Regime oder Rebellen zu kämpfen. Außerdem standen die meisten Kurden neutral zum Bürgerkrieg, weil wir nicht daran teilnehmen wollten, unser eigenes Volk zu töten und das Land zu zerstören. Als ich in der Türkei war, erfuhr ich, dass ein Mörser mein Elternhaus erwischte. Daraufhin wurde meine Familie von den Nachbarn ins Krankenhaus gebracht. Meine Frau hat am meisten vom Mörser abbekommen, denn sie verlor dadurch ihre Ferse am rechten Fuß. Dazu war sie noch schwanger. Sie wurde mehrmals operiert, aber es sind alle Operationen gescheitert.

 

Nach einiger Zeit konnte ich endlich meine Familie in die Türkei bringen. Dort haben die Ärzte Schönheitsoperationen vorgeschlagen, aber es hat auch keinen Erfolg erzielt. Ich kam auf die Idee, uns bei der UN anzumelden. Dort habe ich auch die medizinischen Berichte und ihre gesundheitliche Lage mitgeteilt, in der Hoffnung, dass sie in einem europäischen Land behandelt werden kann.
Nach einem Jahr bekamen wir die Genehmigung nach Deutschland auszuwandern. Die Freude konnte ich nicht beschreiben. Es war wie ein Traum, welcher in Erfüllung ging.
Immer noch leidet meine Frau unter ihren gesundheitlichen Problemen, da die Krankenversicherung die Kosten für die OP nicht übernehmen kann. Trotzdem bin ich dem deutschen Staat sehr dankbar für seine Hilfe und Bemühung."

 

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